Crime Wave by James Ellroy

Crime Wave by James Ellroy

Autor:James Ellroy [Ellroy, James]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi, Thriller
Herausgeber: Ullstein
veröffentlicht: 1999-09-05T22:00:00+00:00


5

Wir stiegen gut bewaffnet ein. Wir tarnten uns als Marines und führten ein Militärmanöver durch.

Die zum Vernaschen bestimmten Marines hatten ihr Zeug beim Schrein zurückgelassen. Wir zogen uns ihre blauen Uniformen über und steckten ihre im Militärladen geklauten Pistolen ein. Ich stellte meinen Hudson Hornet unter und knackte einen Vauxhall-Kastenwagen. Monstermasken machten uns zu Männern, mit denen nicht zu spaßen war.

Ich trat als »Wolfsmann« auf. Sammy als »Das Monster aus der schwarzen Lagune«. Wir stellten unser Pelzmobil auf dem Hinterhof ab und traten die Hintertüre ein.

17:46

Vierzehn Minuten, um Pelze zu klauen und den Kastenwagen zu füllen. Vierzehn Minuten, um die Pelzdiebe reinzulegen, die bereits auf den Job angesetzt waren.

Wir schlichen uns mit Monsterschritten durch einen nerzgefütterten Korridor. Wir froren beim Konservierungskühlraum ein. Louie Sobel bemerkte uns und lachte lange und laut.

Er heulte und schnappte nach Luft. Er geriet ins Schwitzen und schlug sich auf die Schenkel. Er schwankte und zeigte auf einen Nerzhaufen auf dem Kühlraumboden.

Er schneuzte in sein Taschentuch. »Haut ab, ihr verstunkenen Fellgerber. Haut ab, bevor ich am Scheißherzinfarkt krepiere.«

Sammy steckte die Pelze in einen großen Wäschesack. Ich schaute mich im Ausstellungsraum um. Beäugte Riesenhaufen sensationeller Seehundsfelle und charmanter Chinchillas und hinreißender Nerze. Unser mageres Pelzhäufchen wirkte bei näherer Betrachtung immer unscheinbarer.

»Schlagt mich einmal«, sagte Sobel, »fesselt mich und verschwindet. Eure Theatralik geht mir auf die Nerven.«

Ich zog die Pistole und schlug ihn mit dem Knauf zu Brei. Ich dezimierte seine Dritten. Blut tropfte auf meine blaue Ausgehuniform.

Sobel tauchte ins Traumland ab. Ich zerrte ihn in den Kühlraum und knebelte ihn mit einem kostbaren Knebel aus Pelz. Sammy starrte den weißen Unterdrücker böse und hämisch an. Er murmelte Mau-Mau-Flüche und metastasierte zum Geschöpf aus der tintenschwarzen Lagune.

17:51

Sammy schleppte den Wäschesack zurück zum Vauxhall. Ich legte los und sauste durchs Geschäft.

Ich griff nach Nerzen und schaffte sie Tempo Teufel raus. Ich stahl stockwertvolle Stolenpacken. Ich klaute kostbare Klumpen schimmernder Pelze und stopfte den Kastenwagen vom Heck bis zum Fahrersitz voll. Ich machte mich mit einem Schlag zum Millionär und emanzipierte den Sklavenabkömmling Sammy.

17:57

Ich klaubte die letzten Stolen zusammen. Da rauschten die richtigen Räuber durch die Vorder-Tür – rápidamente.

Ich erstarrte. Sammy desgleichen. Die richtigen Räuber schauten sich verärgert an. Sie blickten sich im Ausstellungsraum um – alles kahlgeschoren und geplündert.

Sie zogen Walter PPKs raus und feuerten aus nächster Nähe auf mich. Die Kreatur aus der tintenschwarzen Lagune duckte sich und zog ihre Waffe. Sechs Schuß legten die richtigen Räuber um und rissen sie in einen Stinktiermantelständer.

Wir wickelten die Leichen in Stinktierpelze und steckten sie unter einen Teppich. Sammy fand das toll und sprach vom »Massaker im Pelz«.



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